Finanzierung sozialer Arbeit

Finanzierung sozialer Arbeit

Seit vielen Jahren zählt die Gewinnung von Fördermitteln zur Aufgabe gemeinnütziger Tätigkeit. Fördermittel sind freiwillige, nicht rückzahlbare Finanzmittel, die von öffentlichen oder privaten Institutionen vergeben werden, wobei öffentliche Institutionen die größere Rolle spielen.

Weitere wichtige Förderquellen sind die Lotterien, deren Einspielergebnisse als zweitgrößter Mitteleinsatz in der sozialen Arbeit gewertet werden. Zusätzliche Finanzierungsquellen in der sozialen Arbeit können Stiftungen und Förderfonds von Unternehmen, Verbänden oder Kirchen sein.

Alle vorgenannten Geldgeber verfolgen mit ihren Finanzhilfen meist spezifische gesellschaftliche oder wirtschaftliche Zwecke. So zum Beispiel fördert die Aktion Mensch Projekte und Starthilfen für Menschen mit Behinderungen oder Menschen mit sozialer Benachteiligung. Die Stiftung Deutsche Hilfswerk (DHW - „Ein Platz an der Sonne“) fördert soziale zeitgemäße Maßnahmen und Einrichtungen die sich positiv und unmittelbar auf das Zusammenleben in Deutschland auswirken und Lebenssituationen von Menschen verbessern sollen, die aus sozialen oder gesundheitlichen Gründen von Benachteiligung betroffen sind. Außerdem werden Vorhaben unterstützt, die das bürgerschaftliche Engagement stärken. Die GlücksSpirale richtet sich mit ihren Förderschwerpunkten an Menschen mit Behinderung, Menschen mit psychischen Erkrankungen bzw. Suchterkrankungen, Kinder und Jugendliche, alte Menschen und Menschen mit besonderen sozialen Schwierigkeiten.

Eine Antragstellung bei den Lotterien Aktion Mensch und GlücksSpirale erfolgt ausschließlich über die Verbandsstruktur. Gerne beraten wir bei Antragstellungen beim Deutschen Hilfswerk oder anderer Fördermittelgebern. Richten Sie sich mit Ihrem Vorhaben frühzeitig an den Landesverband, um eine umfassende Begleitung und Betreuung in der Antragstellung zu erhalten.

Aktion Mensch

Die Aktion Mensch ist eine der drei großen Lotterien,. Sie hat sich zum Ziel gesetzt, Inklusion in unserer Gesellschaft voranzubringen und fördert deshalb Maßnahmen und Projekte für Menschen mit Behinderung und für Menschen in schwierigen sozialen Lebensverhältnissen sowie Maßnahmen für die Kinder- und Jugendhilfe.

Die Förderung basiert auf fünf Bereichen, die jeden Aspekt des Lebens umfassen: Arbeit, Freizeit, Bildung und Persönlichkeitsstärkung, Wohnen sowie Barrierefreiheit und Mobilität. In diesem Rahmen unterstützt die Aktion Mensch kleine, mittlere und große Projekte, die sich für Inklusion einsetzen. Dafür wird eine Vielzahl an Förderprogrammen mit unterschiedlichen Konditionen vorgehalten. Diese variieren in der möglichen Fördersumme, der Laufzeit, der Zweckbindung sowie der Höhe der einzusetzenden Eigenmittel.

Auf der Homepage der Aktion Mensch ist ein „Förderfinder“ hinterlegt, der Nutzern einen schnellen Zugang zu passenden Förderprogrammen bietet.

https://www.aktion-mensch.de/foerderung/foerderprogramme

Anträge können ausschließlich digital und nur über die Verbandsstruktur gestellt werden. Setzen Sie sich frühzeitig mit uns in Verbindung, wir beraten Sie gerne.

Deutsche Fernsehlotterie

Die Deutsche Fernsehlotterie (Stiftung Deutsches Hilfswerk) hat es sich zur Aufgabe gemacht, das solidarische Miteinander in Deutschland zu stärken. Mit ihren festen Förderrichtlinien verteilt sie die erspielten Mittel zweckentsprechend an soziale Projekte in ganz Deutschland. Kindern, Jugendlichen, Familien, Senioren und Menschen mit Behinderung oder schwerer Erkrankung soll ein besseres Leben ermöglicht werden.

Das Deutsche Hilfswerk engagiert sich außerdem bei Quartiersmaßnahmen mit dem  Ziel, die Lebensumstände der im Quartier lebenden Menschen zu verbessern. Es sollen nicht einzelne Zielgruppen isoliert in den Blick genommen werden, sondern im Sinne „inklusiver Quartiere“ eine größtmögliche Versorgungssicherheit und soziale Teilhabe entwickelt werden. Dazu unterstützt die Stiftung in besonderem Umfang soziale Maßnahmen.

Maßnahmen werden bis zu 300.000,-- € gefördert, mit einem Eigenanteil der Antragstellenden von Höhe von 10 bis 20% der Gesamtausgaben. Anträge werden digital gestellt, nachdem im Onlineverfahren die Förderwürdigkeit von Antragstellern durch das DHW geprüft wird.

Mehr zu den einzelnen Inhalten sowie Förderrichtlinien und Antragsformulare finden Sie unter:
https://www.fernsehlotterie.de/foerdern-engagieren

GlücksSpirale

Viele Projekte und Einrichtungen der Freien Wohlfahrtspflege werden von der GlücksSpirale unterstützt. Dabei sind die Förderprojekte so unterschiedlich wie die Menschen selbst: Von Angeboten für Kinder und Jugendliche über Betreuungsdienste für schwerbehinderte Menschen bis hin zu Beratungsstellen für Wohnungslose fördert die GlücksSpirale verschiedenste soziale Projekte, die Menschen direkt helfen und ihnen neue Chancen bieten, sowie die Qualifizierung von Ehrenamtlichen, die sich für die vorgenannten Zielgruppen engagieren.

Mit Hilfe der GlücksSpirale können Projekte, Investitionen und Aus-, Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen gefördert werden.

Anträge können nur über die Verbandsstruktur gestellt werden. Anträge werden im  Interessensbekundungsverfahren des Landesverbandes gestellt. Aufrufe zum Interessensbekundungsverfahren werden im I. Quartal jeden Jahres veröffentlicht.

Aktuell geförderte Projekte:

Förderung des Projekts "Qualifikation -Plus II" in der Pflege – 01.01.2023 bis 30.06.2025

Das Projekt "Qualifikation-Plus II" ermöglicht den Erwerb von (Multiplikatoren-)Wissen zu den verschiedenen Facetten der Resilienz. Durch Fort- und Weiterbildungsangebote erhalten die Pflegekräfte, Pflegefachkräfte und Pflegedienstleitungen sowie Mitarbeitende in und im Umfeld der Pflege Kompetenzen und Fähigkeiten, um resilienter mit den Anforderungen im Pflegesektor umgehen zu können. (Projekt-Nr. 329/2022)

Förderung des Projekts “Lautstark - Kinder und Jugendbeteiligung im JRK” - 01.01.2024 bis 31.12.2024

Angelehnt an die Kampagne des JRK-Bundesverbandes “Lautstark” wollen wir das Thema Kinder- und Jugendbeteiligung im Jahr 2024 vertiefen. Dabei beabsichtigen wir insbesondere eine Vernetzung verschiedener Aktionsideen zu Kinder- und Jugendbeteiligung zu ermöglichen. Dies soll in einem mehrtägigen Begegnungstreffen gipfeln, in dem sich Kinder und Jugendliche über ihre Beteiligungsmöglichkeiten austauschen können. Weiter soll anhand von Fortbildungen die  Inhalte der Kampagne “Lautstark” in das Badische Jugendrotkreuz getragen werden. Zielgruppe sind Kinder und Jugendliche im Verband. (Projekt-Nr.. 216/2023)

Förderung des Projekts „Qualifizierung von ehrenamtlichen Gymnastik-ÜbungsleiterInnen und BesucherInnen im Aktivierenden Hausbesuch“ - 01.06.2024 bis 31.12.2025

Im Projekt sollen ehrenamtlich Tätige gewonnen und ausgebildet werden, um im Verbandsgebiet des Badischen Roten Kreuz dauerhafte qualifizierte Angebote für Seniorinnen und Senioren durchführen zu können. Die Ausbildung der Ehrenamtlichen zu Übungsleitenden der DRK-Gymnastik findet in drei mehrtätigen Lehrgängen statt. Der Themenkomplex Sturzprophylaxe ist einer der aktuellen Fortbildungsinhalte, die sehr praxisnah und für die ältere Zielgruppe von großem Nutzen ist. Bei der Ausbildung im Aktivierenden Hausbesuch werden Ehrenamtliche qualifiziert, die gezielt die häusliche Umgebung von älteren Menschen aufsuchen, um deren individuelle Bedürfnisse zu erkennen, Unterstützung anzubieten und ihre Selbstständigkeit zu fördern. (Projekt-Nr. 471/2023)

Förderung des Projekts „Schreibstube“ des DRK-Kreisverbands Freiburg - 01.07.2023 bis 30.06.2025

In der „Schreibstube“ erhalten ausländische Mitbürger*innen, für die es schwierig ist, Anträge auszufüllen oder offizielle Schreiben korrekt zu verfassen, Unterstützung im Rahmen von Bürgerschaftlichem Engagement. So ist beispielsweise die Antragstellung auf Gleichwertigkeitsprüfung ausländischer Bildungsqualifikationen sehr komplex, was dazu führen kann, betreffenden Personen können in Deutschland nicht als Fachkraft tätig werden. Auch Personen, die von anderen Diensten (Migrationsberatungen, Jugendmigrationsdiensten, etc.) begleitet werden, haben diese Probleme beim Ausfüllen oder Erstellen von Anträgen. Im Rahmen eines wöchentlichen Nachmittagstermins sollen Migrant*innen die „Schreibstube“ mit ihren Anliegen aufsuchen können. Die Formulierungshilfe in der „Schreibstube“ soll durch Ehrenamtliche und Studierende im Rahmen von Praxisprojekten erfolgen. Diese werden durch eine sozialpädagogische Fachkraft angeleitet und begleitet. (Projekt-Nr. 196/2023)