Rechtssicherheit für Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitäter endlich erreicht

Rettungswagen (Symbolbild: Badisches Rotes Kreuz / KV Emmendingen)

Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) in Baden-Württemberg begrüßt wichtige Nachbesserungen bei der Änderung des Notfallsanitätergesetzes. Durch die heute im Bundestag beschlossenen Änderungen erhalten Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitäter mehr Handlungs- und Rechtssicherheit bei ihren Einsätzen. „Ein guter Tag für den Rettungsdienst und für die Patienten“, so Jochen Glaeser, Präsident des DRK-Landesverbands Badisches Rotes Kreuz. „Endlich ist eine seit Jahren von uns eingeforderte Regelung erreicht worden“. Die beiden DRK-Landesverbände in Baden-Württemberg hatten sich in der Vergangenheit immer wieder dafür eingesetzt, dass Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitäter gemäß ihrer Ausbildung auch bestimmte medizinische Eingriffe vornehmen dürfen.

Oft trifft der Notarzt deutlich später als der Rettungswagen bei einem Notfall ein. Hinzu kommen Einsätze, in denen der Notarzt erst nachgefordert werden muss oder der direkte Notarztdienst nicht besetzt ist. Dann müssen Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitäter in lebensgefährlichen Situationen invasive heilkundliche Maßnahmen ergreifen oder auch Notfallmedikamente verabreichen, um Patienten zu retten. Damit setzen sie sich bisher der Gefahr aus, sich strafbar zu machen, denn diese heilkundlichen Tätigkeiten waren aufgrund des Heilpraktikergesetzes von vornherein nur Ärzten erlaubt. Hier brauchen die Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitäter schon längst Rechtssicherheit für das, was sie in ihrer Ausbildung gelernt haben. Aufgrund der nun geänderten Fassung des Notfallsanitätergesetzes dürfen Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitäter bis zum Eintreffen der Notärztin oder des Notarztes oder bis zum Beginn einer weiteren ärztlichen, auch teleärztlichen, Versorgung heilkundliche Maßnahmen eigenverantwortlich durchführen, wenn sie diese erlernt haben und beherrschen und dies erforderlich ist, um Lebensgefahr oder wesentliche Folgeschäden bei Patientinnen und Patienten zu verhindern. Seit 2014 gibt es das Berufsbild des Notfallsanitäters mit einer umfassenden Berufsausbildung, in der die sichere Durchführung von invasiven Maßnahmen und die Gabe von Notfallmedikamenten gemäß definierter Standards erlernt wird. „Unsere hervorragend ausgebildeten Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitäter sind tagtäglich mit Menschen in Notsituationen konfrontiert und werden für die in Frage kommenden Situationen in ihrer dreijährigen Ausbildung bestens geschult“, zeigt sich der Landesarzt des Badischen Roten Kreuzes, Dr. Rolf Ermerling erfreut über die nun beschlossene Regelung.